Demnächst in unserem Gemeindebrief…..

Liebe Leserin, lieber Leser!

Inzwischen dürfte wohl jeder in der Gemeinde gehört haben, dass ich zum Ende dieses Jahres mein Amt in St. Lukas niederlege. Viele haben mir gegenüber auch schon ihr Bedauern geäußert, vor allem die regelmäßigen Gottesdienstbesucher – danke, ich verstehe das als einen Ausdruck der Wertschätzung, der sehr wohl bei mir ankommt.

Ich gehe, nach einer relativ kurzen Zeit von vier Jahren, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das weinende Auge bezieht sich auf all die Dinge, die immer wieder gut gelungen sind und wegen denen ich diesen Beruf auch einst ergriffen habe: Gottesdienste, Konfirmandenunterricht, Taufen, Trauungen, Bestattungen. Das wird mir fehlen, denn dafür schlug mein Herz. Leider ist aber das real existierende Pfarramt mehr als das.

Das lachende Auge bezieht sich vor allem darauf, dass ich ab Januar meine eigene Herrin sein werde. Ich habe mich für zwei Jahre vom kirchlichen Dienst beurlauben lassen und habe vor, mein Glück als selbstständige Theologin zu suchen. Zurzeit durchlaufe ich eine Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie. Als solche will ich mich selbstständig machen. Fortan bin ich also niemandem mehr Rechenschaft schuldig, außer dem lieben Gott und dem Finanzamt. Diese Aussicht finde sehr verlockend und befreiend, auch wenn ich meinen Gürtel wohl erheblich enger schnallen oder mir vielleicht sogar zusätzlich einen „Brotjob“ suchen muss, der mich finanziell absichert.

Meinen Beruf als Pfarrerin habe ich einerseits geliebt. Andererseits eben auch nicht. Das hat nichts mit der Kirchengemeinde St. Lukas zu tun, sondern mit dem Beruf an sich.

Also wage ich nun den riskanten Sprung in die Freiberuflichkeit. Ob das wohl gut geht? Keine Ahnung. Jesus sagt: „Sorgt euch nicht um den morgigen Tag, der morgige Tag wird für das Seine sorgen.“ Ich nehme ihn beim Wort. Keiner der zwölf Apostel bezog ein gesichertes Beamtengehalt und wohnte mietfrei im Pfarrhaus. Wenn ich meine relativ sichere und gut bezahlte berufliche Stellung aufgebe, dann nicht, weil ich vom Glauben abgefallen bin. Sondern im Gegenteil, weil ich darauf vertraue, dass Gott für mich sorgt und sich immer ein Weg auftut. Wer weiß, vielleicht führt mein Weg mich eines Tages in den kirchlichen Dienst zurück.

Der Kirchengemeinde St. Lukas wünsche ich möglichst bald einen geeigneten Pfarrer oder eine geeignete Pfarrerin oder ein Theologenehepaar, das den Dienst hier mit Freude und Engagement versieht.

Vielen Dank für alles gewachsene Vertrauen! Und da ich in Coburg bleibe, wird man sich sicher noch oft begegnen. Außerdem habe ich einen Antrag gestellt, weiterhin ehrenamtlich Gottesdienste im Dekanat Coburg halten zu dürfen. Wenn dieser bewilligt wird, werden wir uns bestimmt noch in dem einen oder anderen Gottesdienst begegnen.

Ihre

 

Pfarrerin Christiane Müller

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