Gestern war ich verzweifelt. Ich gebe es zu. Auch das gehört wohl zu einem Neustart. Tage, an denen gar nichts geht und bange Gedanken über Zukunft, Finanzen und alles was damit zu tun hat.
Da hab ich es gemacht. Ich habe ein Profil bei Textbroker angelegt. Textbroker bietet wirklich optimale (Ironie off) Verdienstmöglichkeiten. Für satte 1,2 Cent pro Wort darf man sich in blumigen Ergüssen zur Beschreibung von E-Zigaretten-Aromen ergehen („…unser Clubaroma Blue Berry weckt Erinnerungen an glückliche Kindheitstage und Großmutters einmaligen Blaubeerkuchen…“) oder die Vorzüge von Wangentreppen anpreisen.
Ich habe gestern vier solcher Pamphlete in meinen Laptop gehackt.
Heute siegte der Stolz.
Ich schreibe nicht für 1,2 Cent pro Wort. Ich schreibe entweder gratis, weil es mir Spaß macht. Oder gegen ein ordentliches Honorar. Und das liegt nicht unter 30-50 € pro Normseite oder 50-70 € pro Stunde.
Und das gilt ab jetzt für alles was ich mache. Ich arbeite gegen ein vernünftiges Honorar (Stundensatz 50-70 €) oder gar nicht. Natürlich kann es sein, dass das nicht funktioniert und ich mir einen Job als Angestellte irgendwo suchen muss, der wesentlich schlechter bezahlt wird. Aber freiberuflich ist freiberuflich und freiberuflich gibt´s mich nicht billiger. Irgendwie hat mir diese klare Grundsatzentscheidung heute gut getan.