Ein Ring und seine Geschichte

Am Ringfinger meiner linken Hand (meist ist es die linke) steckt ein Ring, der schon viele verwirrt hat und den ich bei akutem Interesse an einem männlichen Gegenüber immer sofort abnehme. (Und, ehrlich gesagt, manchmal auch mit den Steinen nach innen auf rechts umstecke, wenn ich gerade überhaupt kein Interesse an Flirtereien oder männlicher Aufmerksamkeit habe).

Er sieht aus wie ein Ehering. Eigentlich ist es auch ein Ehering. Mit einem kleinen Unterschied. Erstens habe ich in Kreuzform acht winzige Rubine hinein arbeiten lassen. Zweitens hat er als Innengravur nicht den Namen eines Geliebten, sondern den Schriftzug 1.Chronik 28,20.

Es ist ein Ring, den ich mir vor ungefähr 10 Jahren zur Erinnerung an meine Ordination geleistet habe. 1. Chronik 28,20 ist mein Ordinantionsspruch: „Sei getrost und unverzagt und richte aus! Fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken! Denn Gott der HERR wird mit dir sein und wird die Hand nicht abziehen und dich nicht verlassen, bis du jedes Werk für den Dienst im Hause des Herrn vollendet hast.“

Auf die Idee kam ich während meines Jahres bei der Christusbruderschaft in Selbitz. Die Schwestern dort tragen alle so einen einem Ehering ähnelnden Ring als Zeichen ihrer Treue zu Christus. Solche Zeichen können unheimlich helfen.

Fast ein Jahr habe ich ihn nicht getragen. Meine Ordination ist obsolet. Die Erinnerung daran schmerzt eher. Jetzt aber trage ich ihn wieder. Nicht mehr als Ordinations-Erinnerung, sondern als Erinnerung daran, dass ich eine „Berufene“ bin und bleibe. Und das der Vers, der mein Ordinationsspruch war, immer noch gilt. Nur die Art des Dienstes hat sich geändert.

4 Kommentare zu „Ein Ring und seine Geschichte

  1. Die äußere Ordination, die Berufung durch eine verfasste Kirche, ist obsolet. Die innere nicht. Allerdings ruht sie in gewisser Weise, bis sie durch eine neue äußere Berufung neu bestätigt wird…

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    1. Ja, und um so eine neue äußere Berufung die zur inneren passt bete ich grade intensiv…wobei ein äußere Berufung m.E. keine Berufung in ein AMT sein muss, sie kann sich auch darin äußern, dass Menschen, die meine Dienste wo auch immer in Anspruch nehmen, mir bestätigen, dass sie meine Arbeit schätzen und dass ich ihnen wirklich ein Stück weiterhelfen konnte. Und dadurch, dass Menschen kommen und mich beauftragen, ob das jetzt in einer festen Anstellung ist oder in Form von Aufträgen.

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