Das Gebet des Jabez

Vor ein paar Jahren war in der evangelikalen Szene auf einmal eine kleine Episode im Alten Testament in aller Munde. Das Gebet des Jabez. Von Jabez ist so gut wie gar nichts überliefert. Nur folgendes kleine Gebet: Segne mich und erweitere mein Gebiet. Steh mir bei und halte Unglück und Schmerz von mir fern!

Und es heißt, dass Gott ihn erhört habe. Eine der wenigen Stellen in der Bibel, in denen davon die Rede ist, dass Gott ein Gebet wirklich erhört hat – im Neuen Testament steht häufiger die Zusage, dass Gott unsere Gebete erhören wird. Aber das Gebet des Jabez ist eine der wenigen Stellen, an denen es explizit heißt, dass er es wirklich getan hat.

Die Entdeckung des Gebetes des Jabez setzte eine wahre Flut an postmoderner Erbauungsliteratur frei. Einschließlich mancher Büchlein, die nun genaue Vorschriften machen, wie dieses Gebet mit „Erhörungsgarantie“ nun genau zu beten ist. Davon halte ich jetzt nicht so viel.

Aber seit ich freiberuflich tätig bin, habe ich einen neuen Zugang dazu, auch um materiellen Erfolg zu beten. Das habe ich vorher nie getan. Es war mir immer zu platt. Jetzt nicht mehr. Ich denke, man darf um alles beten, was man braucht. Und ich brauche momentan vor allem eins: Geld. Und Gesundheit. Bzw., dass diese mir erhalten bleibt, weil ich mir Ausfälle zurzeit schlicht nicht leisten kann.

Derzeit erlebe ich mich ganz neu als eine von Gott Abhängige. Unser tägliches Brot gib uns heute – betet sich derzeit anders, als weiland mit Verbeamtung und A 13. Keine leichte Erfahrung, aber eine wichtige.

Und ich bin dankbar für erste Erfolge. Man wird sehr dankbar ohne feste Einkünfte. Das ist auch mal heilsam.

 

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