Drei Bezeichnungen für denselben Termin, nämlich den vor uns liegenden Sonntag. Den letzten Sonntag im Kirchenjahr. „Totensonntag“ ist als Wort zwar traditionell (evangelisch), aber nicht wirklich erhellend. „Ewigkeitssonntag“ ist die „korrekte“ evangelische Bezeichnung. Zwar wird auch der Verstorbenen gedacht („Totensonntag“), aber eben im Licht der Auferstehung und des ewigen Lebens („Ewigkeitssonntag“) und außerdem geht es natürlich um den etwas sperrigen Satz im Credo von der „Wiederkunft Christi“ und der Vollendung der Welt. Eben die ganz großen theologischen Schinken.
Katholisch heißt derselbe Sonntag „Christkönigssonntag“. Auch hier geht es um die Wiederkunft Jesu und um die Vollendung der Welt. Der mit Dornen gekrönte Gekreuzigte kommt wieder als König und gerechter Richter.
Sowohl evangelisch als auch katholisch sehr „alte“ Bilder, mit denen viele wohl nichts mehr anfangen können. Und als solche sollte man solche theologischen Aussagen auch begreifen, als Bilder. Bilder, die einem vielleicht erst mal fremd sind, die aber ihre Bedeutung durchaus entfalten können, wenn man sie länger betrachtet. Letztlich geht’s um unsere Sehnsucht nach Vollendung, nach einer Gerechtigkeit, die am Ende doch siegt, es geht um die Sehnsucht, dass mit diesem Leben nicht alles vorbei ist, Sargdeckel zu und das war´s. Es geht darum, dass da einer ist, der letztlich doch alles „richtet“. Ein Wort, mit dem der Süddeutsche sich wohl leichter tut als der Norddeutsche. Etwas richten heißt hier nämlich einfach: Wiederherstellen, reparieren, einen Schaden gut machen.
Für mich und meine Chorkollegen bedeutet Ewigkeitssonntag zudem schon seit Jahren: Konzertwochenende. Meistens singen wir etwas Ernsteres, das der Bedeutung des Tages gerecht wird. Diesmal das Deutsche Requiem von Johannes Brahms und ein kürzeres Stück von Reger, auch ein Requiem. Immer wieder eine würdige Art diesen Tag zu begehen und irgendwie auch gesungener Gottesdienst.
Entschuldige bitte, daß ich die Kommentare jetzt „mißbrauche“, aber: Was ist mit Deinem Twitteraccount geschehen?
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