Wie wollen wir sterben?

Die Notaufnahmeschwester sieht viele meiner „Kunden“ vor deren Ableben und ich kann aus vielen Trauergesprächen leider nur bestätigen: Wir reden mit unseren Liebsten zu wenig über Fragen von Tod und Sterben. Klar, es ist ja auch ein schwieriges Thema. Aber noch schwieriger ist es doch, wenn man sich mit der Situation eines sterbenden Angehörigen konfrontiert sieht und keine Ahnung hat, was er oder sie in dieser Situation gewollt hätte! Reanimation oder nicht? Künstliche Ernährung oder einfach Sterbenkönnen? Organspende, ja oder nein? Die Autorin appelliert an Sie, mich und uns alle: Redet drüber! Und macht eine Patientenverfügung! Denn Sterben ist anstrengend genug.

notaufnahmeschwester

Es vergeht kaum ein Dienst, in dem nicht ein (seit langem) krachkranker, sterbender Mensch in die Notaufnahme gebracht wird. Hohes Fieber, schlechte Atmung, langjährige und gravierende Vorerkrankungen, Wundgeschwüre – die Liste lässt sich nach Belieben fortsetzen.

Bei einem Patienten mit knapp 4o° Fieber, Parkinson und Demenz sowie einer fulminanten Lungenentzündung, war die Ehefrau mit dabei. Er hatte eine PEG und einen Blasendauerkatheter. Es roch von der Türe aus nach Harnwegsinfektion. Sie pflegte ihn zuhause. Bestimmt sehr liebevoll – das merkte man daran, wie sie mit ihm sprach.

„Wie soll es weiter gehen?“, fragte der Arzt? „Haben sie das früher einmal darüber besprochen?“

„Nein. Darüber haben wir nie geredet!“

Komm, o Tod, du Schlafes Bruder,
Komm und führe mich nur fort;
Löse meines Schiffleins Ruder,
Bringe mich an sichern Port!

Freunde: Wir müssen reden. Über das Sterben und den Tod, der uns alle betreffen wird. Wie wollen wir sterben?

75 Prozent…

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