Beschreibe eine positive Sache, die ein Familienmitglied für dich getan hat.
Seltsam, wenn ich über diese Frage nachdenke, denke ich automatisch an meine Ursprungsfamilie, nicht an Mann und Kind. Vielleicht weil das, was wir hier erleben, prägender ist?
So wahnsinnig viel Positives fällt mir leider nicht ein. Wofür ich aber dankbar bin, ist die weltoffene Haltung meiner Mutter. Sie war, für eine 1932 Geborene, erstaunlich tolerant. Unsere Beziehung war nicht immer die beste, aber ich muss ihr zugute halten, dass sie Abwesende stets in Schutz nahm, wenn negativ über sie geredet wurde und sich an solchen Lästereien nie beteiligte. Im Streit hat sie anderen viel an den Kopf geworfen und verbal un sich geschlagen. Aber hinter vorgehaltener Hand gelästert hat sie nie. Vor allem nicht über Randgruppen wie Homosexuelle oder Ausländer. Unterschiedliche Lebensstile, die in den 70ern oder 80ern bei den meisten Leuten noch Naserümpfen verursacht hätten, nahm sie achselzuckend hin. Es ist halt jeder anders. Wir sind auch nicht perfekt. Diese Haltung habe ich mit der Muttermilch eingesogen. Ich musste sie mir nicht mühsam aneignen.
Danke, Mama.

