Schöpfungsspiritualität

Habe beschlossen, dass mein Blog eine neue Kategorie bekommt: Schöpfungsspiritualität. Vor wenigen Tagen schrieb ich ein wenig über Wicca und neuheidnische Religionen und dass die Sehnsüchte, die für mich damit zusammenhängen, die Sehnsucht nach spiritutellen Erfahrungen in und mit der Natur, nach Ritual und Magie, sich für mich auch im christlichen Glauben verwirklichen lassen.

Schon seit einigen Wochen behandle ich das Thema Schöpfung in meinen Klassen an der FAKS. Wir lasen Bibeltexte, diskutierten über das Menschenbild, über den Auftrag des Menschen die Schöpfung zu bewahren, usw. aber bis jetzt alles sehr theoretisch.

Nun haben sie ihre Klausur zu dem Thema geschrieben und ich dachte: Jetzt machen wir mal was fürs Gemüt. Wir sangen das Lied „Laudato Si“ nach dem Sonnengesang des Franz von Assisi, ich gab einen kurzen Input zu dem Leben des Heiligen – und dann ging es in Gruppenarbeit, ich mit einem Teil der Klasse in den nahen Park, wo wir uns trotz des kalten Wetters im Kreis aufstellten und ich diese ganz „banalen“ Atem- und Körperübungen angeleitet habe. Was hören wir? Was nehmen wir war? Wir versuchen präsent zu sein, unsere Umgebung zu erspüren.

Und für mich fast unerwartet stieß das wirklich auf das Bedürfnis der Studierenden nach Ruhe und Schlichtheit und Verbundenheit mit der Natur. Es kamen dann auch ganz erstaunliche Erfahrungen zutage. Ja, sie haben die Energie zwischen den Handflächen gespürt. Und es kamen ganz interessierte Rückfragen, was man mit Schöpfungsspiritualität denn noch machen könnte, ob sich das mit Yoga verbinden lässt (mit Sicherheit, nur dass ich von Yoga keine Ahnung habe). Wie ich denn selber so meine Spiritualität gestalte.

Und ich dachte: Ja Wahnsinn. Schau mal an, was passieren kann, wenn man einfach mit einer Gruppe ins Freie geht und eigentlich nur im Kreis steht, lauscht, atmet und in die Handflächen spürt.

An der Spur bleibe ich jetzt nicht nur beruflich.